Die ub.mdw empfiehlt

In ihrem Empfehlungsdienst "Librarian's Choice" wirft die ub.mdw monatlich Schlaglichter auf Besonderheiten aus ihrem Bestand.
 

LC # 86  |  November 2023

Die Opera buffa in Europa: Verbreitungs- und Transformationsprozesse einer neuen Gattung (1740-1765)

 

Die Etablierung der Opera buffa veränderte die Opernlandschaft des 18. Jahrhunderts maßgeblich. Sie stellte einen inhaltlichen Kontrapunkt zur höfisch geprägten Opera seria dar und löste diese zunehmend in den Spielplänen ab. Wie aber ging die europaweite Verbreitung der komischen italienischen Oper vor sich? Wo konnte sie sich rascher etablieren und wer waren die zentralen Akteurinnen und Akteure? Welche Rolle spielten mobile Operntruppen und wie verhielten sich die Höfe zu dem neuen Genre?

Erstmals nehmen die Autorinnen Andrea Zedler, Lena van der Hoven und Kordula Knaus in einer systematischen Analyse der Opera buffa in Europa Migration, Mobilität, Netzwerke und Transformationsprozesse zwischen 1740 und 1765 in den Blick.

In diesem Werk, das die ub.mdw vor Kurzem als Open Access-Buch in seine Online-Bestände aufgenommen hat, wird übrigens auch auf eine Datenbank verwiesen, die durch das dazugehörige Projekt realisiert wurde. Es handelt sich hiebei um eine Auflistung und Visualisierung der Verbreitung der Opera buffa und ihren Aufführungen in Europa zwischen 1740 und 1765.

Nicht zuletzt diese Visualisierung auf einer Landkarte lädt zur näheren (und ausgiebigen) Betrachtung ein.

Zu den Autorinnen:

Andrea Zedler ist im DFG-Transferprojekt „Materialität und ästhetische Transformation. Die Festa teatrale L'Huomo auf der Bayreuther Opernbühne“ an der Universität Bayreuth tätig. Sie studierte Musikwissenschaft an der Universität Graz sowie an der Università di Pavia. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Musikgeschichte der Frühen Neuzeit, Kulturtransfer- und Reiseforschung sowie Text- und Musikeditionen.

Lena van der Hoven ist Assistenzprofessorin für Musikwissenschaft an der Universität Bern. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Hofmusik im 18. Jahrhundert, Oper und Musiktheater in Südafrika nach 1994 sowie digitale und audio-visuelle Medien in Opern und Musiktheaterkompositionen. Sie beschäftigt sich darüber hinaus mit Themenkomplexen zu Musik, Politik und Gesellschaft sowie transkulturellem und globalem Musiktheater.

Kordula Knaus ist Professorin für Musikwissenschaft an der Universität Bayreuth. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen u.a. im Bereich der Barockmusik und der Musikkultur um 1900. Sie beschäftigt sich mit Fragen von Philologie und Performativität, Netzwerken, Mobilität und sozialhistorischen Aspekten der Musik sowie Gender und Intersektionalität.

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